Hymne au Soleil
Musik Lili Boulangers mit dem Kammerchor C21 und Tomas Dratva auf Schloss Lenzburg Sinnlich, lyrisch, sanft schwebend und meditativ kreisend, sich immer wieder steigernd, in kleine Ausbrüche mündend: Die klangliche Welt Lili Boulangers (1893 – 1918) ist intim und innig, lebendig und perlend, in grossen Bögen gestaltet und stets tief empfunden. Lili Boulangers Chorbehandlung ist meisterhaft. Oft treten einzelne Register phrasenweise hervor und tauchen wieder ab in einen Klangstrom mit deklamatorischer Prägnanz. Die Musik lebt von ihrer reichhaltigen Harmonik und einer oft organischen Entwicklung. Auch wenn das impressionistische Klangbild oft an Claude Debussy erinnert, zeichnet sich die Musik dieser mit nur 24 Jahren verstorbenen Komponistin durch einen charaktervollen Personalstil aus. Nebst den Stücken für Chor und Klavier kommen auch Sololieder und Werke für Klavier solo zur Aufführung. Schon alleine die Titel der Werke sind voller Poesie und assoziativ, als würde man sich durch eine Ausstellung mit Bildern bewegen: La source, D’un vieux jardin, Soleils de septembre. Der Entscheid, diese selten aufgeführte Musik als Serenade im Spätsommer im besonderen Ambiente vom Schloss Lenzburg aufzuführen, hat sich …